Eltern und Betreuer – Familien- und Betreuungssysteme
Die Familie ist unser erstes und damit auch wichtigstes Bezugssystem, in das wir im wahrsten Sinne des Wortes hineinwachsen. Hier entscheiden zum Teil früheste Prägungen über die Art der Beziehung, die wir zu den einzelnen Familienmitgliedern entwickeln. Allein diese Konstellationen können zu vielfältigen und emotional aufwühlenden Konflikten führen. Dies gilt für behinderte wie für nicht behinderte Menschen gleichermaßen.
Zusätzlich zu dieser Familiensituation kommt es im Behindertenbereich oft zu einer Erweiterung des Rollenspektrums durch die Einsetzung gesetzlicher Betreuer, bzw. den Kontakt mit professionellen Betreuern im Arbeits- und Wohnbereich.
Für den einzelnen Behinderten ist dieses dichte Geflecht persönlicher Beziehungen und unterschiedlicher Rollenerwartungen nicht einfach zu durchdringen. Für die anderen Beteiligten kann es ähnlich verwirrend sein, mit z.T. sehr unterschiedlichen Erwartungshaltungen und Arbeitsaufträgen konfrontiert zu werden.
Dieses Seminar soll etwas mehr Klarheit in diese teilweise verworrenen und unklaren Beziehungs- und Rollensysteme bringen. Aus der Sicht sowohl des Behinderten als auch des Betreuers im Arbeits- oder Wohnbereich wird versucht, zugrunde liegende Strukturen zu erkennen und entsprechende Handlungsansätze zu entwickeln.
Inhalte
- Rollenverteilung in der Familie
- Übernahme von Familienrollen im Betreuungssystem
- Konfliktfelder im Dreiecksverhältnis Behinderter - Familie - Betreuer
- Eigene Stellung im Betreuungssystem
- Klärung der Auftragslage
- Kommunikation mit Angehörigen und Betreuern
- Handlungsansätze zur Konfliktbewältigung
Methoden
Kurzreferate, Diskussion, Gruppenarbeit, Fallbesprechungen, Übungen
Zielgruppe
Mitarbeiter/innen in der Begleitung behinderter Menschen
Zeit: 1-2 tägig