„Ich lasse mich ein – ich grenze mich ab“
Nähe und Distanz in der sozialen Arbeit. Im sozialen Bereich allgemein und dabei speziell in der Beratungs- und Betreuungsarbeit wird man immer wieder mit dem Thema „Nähe-Distanz“ konfrontiert. Wie weit ist die persönliche Nähe zum Klienten notwendig, um angemessen helfen und unterstützen zu können? Wie groß ist die notwendige Distanz, um nicht in die Problematik des Klienten hineingezogen zu werden? Dabei hat in der Behindertenpädagogik seit geraumer Zeit eine Entwicklung weg von der beschützenden Fürsorge hin zur Assistenz und Selbstbefähigung stattgefunden. Diese Grundsätze sind jedoch im Einzelfall nicht immer ganz klar und eindeutig anzuwenden, bzw. umzusetzen. Für den einzelnen Behinderten ist dieses dichte Geflecht persönlicher Beziehungen und unterschiedlicher Rollenerwartungen nicht einfach zu durchdringen. Für die anderen Beteiligten kann es ähnlich verwirrend sein, mit z.T. sehr unterschiedlichen Erwartungshaltungen und Arbeitsaufträgen konfrontiert zu werden.
In diesem Seminar wird daher neben den allgemeinen Grundsätzen der Beziehungsgestaltung auch und vor allem die spezielle Situation im Umgang mit behinderten Menschen und deren Angehörigen näher beleuchtet. Die in dieser Konstellation entstehenden Konflikte und unterschiedlichen Einschätzungen können anhand von Fallbeispielen besprochen werden.Das eigene Handeln reflektieren, um das persönliche Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz zum Betreuten wahren zu können, ist der Schwerpunkt des Seminars.
Inhalte
- Verschiedene Dimensionen der räumlichen Nähe
- Emotionale Nähe als Voraussetzung für die Beratungs- und Betreuungsarbeit
- Sympathie, Antipathie, Empathie – drei Ebenen des Gefühls
- Fürsorglich assistieren – den Spagat erfolgreich bewältigen
- Die eigenen Grenzen erkennen und angemessen damit umgehen
Methoden
Kurzvorträge, Diskussion, Gruppenarbeit, Fallbesprechungen, Übungen
Zielgruppe
Mitarbeiter/innen im sozialen Bereich
Zeit: 2-tägig