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Corona und die Psyche


Das hat uns gerade noch gefehlt! Nach all den  täglichen Wahnsinnigkeiten und Verunsicherungen  wie Flüchtlings-, Klima-, Wohnungs- und beginnender Wirtschaftskrise (habe ich etwas vergessen?) auch noch eine Gesundheits- bzw. Krankheitskrise!

Ein kleines, aber sehr wirkungsvolles Virus verbreitet sich gerade in Zeiten der Globalisierung rund um den selbigen Globus aus. Und das auch noch scheinbar in Windeseile Haben die in den letzten Wochen durch Mitteleuropa ziehenden Stürme und Winde gar zur Verbreitung beigetragen? Ach nein, die kamen ja meist aus dem Westen. Vom Atlantik. Oder doch jenseits des Atlantiks?

Die Menschheit scheint bedroht, die Pandemie wurde ausgerufen!

Interessant ist an dieser Stelle, sich den Ursprung der Vorsilbe ‚Pan’ anzusehen: Neben der Bedeutung als griechischer (die schon wieder!) Vorsilbe ‚pan’ = all, ganz, gesamt, völlig gibt es auch noch die - wiederum griechische (sic!) - Sage vom Hirtengott Pan:

„Im altgriechischen Volksglauben lebte die Vorstellung vom bocksgestaltigen, in der Landschaft Arkadien lebenden Wald- und Hirtengottes Pan, dessen plötzliche und unsichtbare Nähe als Ursache für jeden undeutbaren Schrecken angesehen wurde, der Menschen in freier Natur oft unvermittelt befällt und sie wie aufgescheuchte Tiere flüchten lässt. Die Griechen nannten solche grundlose Furcht panikos ‚von Pan herrührend’. Darauf geht frz. panique zurück, das im 16. Jhdt. ins Deutsche übernommen wurde. Es findet sich zuerst in heute noch üblichen Fügungen wie ‚panische Angst’, ‚panisches Entsetzen’, also im Sinne von ‚wild, lähmend’“ Zitiert nach Duden, Das Herkunftswörterbuch.

Falls Sie sich jetzt im Zusammenhang mit der derzeit wütenden Corona-Pandemie nicht ganz sicher sind, welche der zwei möglichen Bedeutungen für die Vorsilbe ‚Pan’ denn nun die zutreffendere ist – dann geht es Ihnen so wie mir.

 

Natürlich besteht für jede Gemeinschaft von Menschen, unabhängig von der Frage nach staatlicher oder privater Natur, die Unversehrtheit der Gesundheit seiner Mitglieder/innen an erster Stelle. Daher ist eine entsprechende Fürsorge und Rücksichtnahme bei sozialen Kontakten generell nie fehl am Platze. Händewaschen nach dem Toilettengang (vielleicht steigt ja angesichts der aktuellen Lage die Quote der Männer, die dies zuverlässig erledigen, endlich dahin, wo sie immer schon hingehört hat, nämlich auf 100%!), den Mitmenschen nicht direkt anniesen oder –husten, ihn oder sie an keinem Körperteil ungebeten anfassen  etc. Ganz einfache und doch leicht umzusetzende Vorsichtsmaßnahmen. Schon immer. Aber natürlich im Besonderen in Zeiten der akuten und erhöhten Gefährdung.

Ob die mittlerweile durch staatlichen Zwang verordneten Maßnahmen und  Einschränkungen der Bewegungsfreiheit letztendlich dazu führt, die weitere Verbreitung des Virus zumindest zu verlangsamen, sei an dieser Stelle dahingestellt. Die scheinbar so schnell und nahezu widerstandlose durchzusetzende Aushebelung der Grundrechte wie freie Ortswahl und Bewegungsfreiheit oder freie Ausübung der beruflichen Tätigkeit stimmt mich jedoch zumindest nachdenklich. In wie weit diese drastischen Maßnahmen zudem im Verhältnis zur tatsächlichen Bedrohung stehen, bleibt eine schwer zu beurteilende und dennoch legitime offene Frage.

 

Zur Gesundheit gehört aber neben der körperlichen auch die mentale und seelische Gesundheit. Und gerade diese beiden erscheinen mir derzeit auf breiter ‚Front’ als akut gefährdet. Neben der Berichterstattung in den Medien, ist es auch das beobachtbare Verhalten einer Vielzahl von  Mitmenschen, das wahrlich Angst einflössend wirkt. Durch die pausenlose und Rund-um-die-Uhr erfolgende  Berichterstattung scheint sich in weiten Teilen der Bevölkerung genau diese panikartige Stimmung auszubreiten, wie sie in der Sage vom Wald- und Hirtengott Pan so passend beschrieben wurde. Die Erkenntnis ist in diesem Zusammenhang ja nicht neu, dass Angst noch nie ein guter Ratgeber war, so wie es die in der ursprüngliche Bedeutung des Wortes ‚Angst’ = Enge, Beklemmung zum Ausdruck kommt. Wer aus Angst oder gar Panik handelt, handelt aus einer engen und beklemmenden Stimmung heraus, was sich wiederum im mentalen und seelischen Befinden ausdrückt. Bei einengender Stimmungslage gerät nicht nur der Blutdruck in Wallung, auch die Hirnsynapsen beginnen zu japsen. Die Folge: Ein Mensch, der nicht mehr im Vollbesitz seiner geistigen und seelischen Fähigkeiten ist. Im Gegenteil: Er wird von seinen Fähigkeiten und Potentialen zu klarem Denken und Handeln abgeschnitten

Erschwerend kommt dann hinzu, dass das Immunsystem des Menschen – also der Schutzmantel, der u.a: krank machende Viren und Bakterien fernhalten soll – in erster Linie von der mentalen und seelischen Verfassung des Betroffen abhängt. Das heißt., wenn wir uns mental und seelisch nicht wohl - eingeengt - fühlen, sind wir wesentlich offener für das Eindringen aller möglichen ‚feindlichen Invasoren’, also auch Bakterien und Viren. Alle weiteren Schlussfolgerungen können Sie jetzt für sich selbst daraus ziehen.

 

Noch immer hat der Geist am Ende die Hoheit über die Materie. Wie ich über mich selbst denke und welche Lebenshaltung ich daraus entwickle, wirkt sich oft wesentlicher und  entscheidender auf meine Gesundheitszustand aus, als die direkten materiellen Lebensumstände. Die Beschränkung auf eine rein materielle, sprich biologische Bekämpfung einer sich verbreitenden Krankheit hat schon in der Vergangenheit nur immer zu kurzen Erfolgen geführt. Dagegen hat die Veränderung der allgemeinen Lebensumstände, wie beispielsweise im Mittelalter die Bekämpfung des katastrophalen hygienischen Lebensverhältnisse und der damit verbundenen Rattenplage zu einer Eindämmung der Pest geführt. Stehen wir heute wieder vor einer grundsätzlichen Herausforderung, die die Überprüfung unserer aktuellen Lebensumstände dringend erforderlich macht? Das Ausmaß der um sich greifenden Unruhe bis zur – auch medial zelebrierten - Hysterie könnte drauf schließen lassen.

 

Eines der größten Probleme der Menschheit scheint sich in der jetzt gerade zuspitzenden Corona-Krise zu offenbaren: Auf der Suche nach der ultimativen Sicherheit strebt gerade der so genannte zivilisierte Mensch immer wieder danach, die Sicherheit im Äußeren zu finden, statt alles dafür zu tun, sie in seinem eigenen Inneren zu stabilisieren. Der wirklich heilsame Weg aus der aktuellen Gesundheitskrise kann daher eigentlich nur darin bestehen, dass

1. Jede/r individuell alles dafür tut, das eigene Immunsystem zu stärken, sei es durch Licht und Sonnenschein, Bewegung, angemessene Ernährung und ähnliche allseits bekannte ‚Maßnahmen’,

2. die Panikmache als solche identifiziert wird und der so genannte ‚gesunde’ Menschenverstand nicht ausgeschaltet wird, sondern für das benutzt wird, wozu er eigentlich da ist, nämlich Sinn von Unsinn zu unterscheiden und die daraus folgenden Schlüsse zu ziehen.

 

Vielleicht liegt ja auch darin der eigentliche Schlüssel zur Erklärung der derzeitigen Situation: Normalerweise ist ja nahezu jeder Mensch mit diesem so genannten ‚gesunden Menschenverstand’ ausgestattet, steht also in der Entwicklungskurve über dem Tier- und Pflanzenreich. Nachdem das Wort ‚Corona’ selbst ursprünglich die Bedeutung ‚Krone’ hat, soll der Mensch vielleicht von Zeit zu Zeit daran erinnert werden, dass er selbst sich den Titel  ‚Krone der Schöpfung’ verliehen hat und daher immer wieder gefordert ist, unter Beweis zu stellen, ob er ihn auch tatsächlich verdient hat.

Apropos: Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen ist der Corona-Virus wie 60-70% aller Viren, die in den letzten Jahrzehnten die Menschheit gebeutelt haben, ursprünglich von Tieren ausgegangen. Ihre krankmachende Wirkung hat sich in mutierter Form bei der Übertragung auf den Menschen entfaltet. Vielleicht ein weiterer Hinweis darauf, dass der Mensch als Krone der Schöpfung die Auswirkungen seines Handelns – wie zum Beispiel Massentierhaltung und unmäßiger Fleischverzehr - erst dann anfängt zu überdenken, wenn der entsprechende Denkzettel nachdrücklich genug ausfällt. Die Frage, ob der derzeitige ‚Denkzettel’ eine nachhaltigere Wirkung auf das Denkvermögen des modernen Menschen haben wird, als all die anderen vorhergehenden Katastrophen und gefühlten Weltuntergängen wie Chernobyl, AIDS, SARS, BSE, Vogel-, Schweine- und sonstige Grippen, bleibt an dieser Stelle ebenfalls eine offene Frage.

 

Es heißt, niemand sei umsonst da, er könne immer noch als abschreckendes Beispiel Verwendung finden, Vielleicht kann der Corona-Virus in diesem Sinne einen Nutzen darstellen, indem er unser derzeitiges Selbst- und Weltverständnis ein wenig auf die Probe stellt. Wo viel Schatten, muss schließlich auch irgendwo ein Licht sein.

 

Wichtig erscheint mir zu guter Letzt als persönliche Konsequenz aus dem Ganzen, sich nicht mit dem Panik-Virus zu infizieren bzw. infizieren zu lassen. Optimisten sind zwar nach Karl Valentin die Leute, die die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie eigentlich sind. Im Schnitt haben sie aber dafür wohl ein zufriedeneres und damit aller Wahrscheinlichkeit ein gesünderes Leben.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und der Welt gute Gesundheit auf allen Ebenen – und das nicht nur zu Krisenzeiten oder solchen, die dazu gemacht werden